In der mittelalterlichen Stadt Hattingen siedelten nicht nur Handwerker und Kaufleute. Bauern, die ihre Felder und Wiesen vor den Toren Hattingens besaßen, ihren Hof aber in der Stadt im Schutz der Stadtmauern hatten, wurden als Ackerbürger bezeichnet.
Das Haus Steinhagen 6-8 ist ein typisches Ackerbürgergehöft und als einziges seiner Art erhalten geblieben. Es wurde 1729 erbaut. Der Wohnbereich lag hier auf der Vorderseite zum Steinhagen, der Wirtschaftsbereich mit den Stallungen war von der Rückseite zugänglich. Hinter dem Gebäude steht noch ein reizvolles, zeitgleich gebautes Speicherhäuschen.
Nachdem die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde, diente das Haus als Kupferschmiede, Weißbrotbäckerei und Ledergroßhandlung. Als es wegen der schlechten Bausubstanz einzustürzen drohte, wurde es zwischen 1968 und 1970 saniert und umgenutzt.