Weiltor

Die ehemalige „Weyl poerte“, eines von fünf Stadttoren, sicherte die Durchfahrt des Fernhandelsweges aus dem Rheinland in die Westfälische Bucht durch die Stadt Hattingen. Von hier aus gelangte man zur alten Hattinger Ruhrbrücke bei dem landwirtschaftlichen Gut „Haus Weile“, nach dem dieses Stadttor benannt ist.

Im Einzugsbereich Hattingens diente die Handelsstraße auch als Mühlenweg. In der Nähe der Ruhrbrücke stand die „Weyler Kornmühle“, eine landesherrliche Bann- und Zwangsmühle. Alle Bewohner in ihrem Bannbereich waren gezwungen, ihr Korn ausschließlich dort mahlen zu lassen (und dafür Mahlgeld zu bezahlen).

Aufgrund der schwierigen Geländebedingungen war es nicht möglich gewesen, im Bereich des Weiltores einen Graben zur Stadtbefestigung auszuheben. Stattdessen errichtete man etwa 25 Meter vor der äußeren Stadtmauer eine weitere Bruchsteinmauer, die die Funktion eines Zwingers übernahm.

Seit der Jahrhundertwende wurde das Weiltor durch ein markantes und sehr schönes Jugendstilgebäude, Haus Waskönig, städtebaulich markiert. Dieses Haus musste 1979 der sogenannten Westtangente weichen. Das Grundstück lag jahrelang brach, ehe es 1990 mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut wurde, welches deutlich historische Elemente aufnimmt und die „Torfunktion“ wieder innehat.

Hattingen Weiltor Wegkart
de_DE
Cookie Consent with Real Cookie Banner