#netteshattingen

Frühlingsspaziergang im Gethmannschen Garten

So, Ihr Lieben, nach dem Winter ist vor dem Sommer – wie wäre es mit einem Frühlingsspaziergang?

Ein schöner Weg führt euch durch den Gethmannschen Garten in Blankenstein. Zusammen mit dem Stadtmuseum, dem Fachwerkensemble, dem Marktplatz und der Burg könnt ihr euch dort einen ganzen Tag aufhalten. Etwas Museumskultur, dann lecker Essen auf der Burg mit einem tollen Blick ins Ruhrtal und schließlich einen Spaziergang durch den Garten machen – hört sich doch gut an, oder? Gibt natürlich auch noch andere Restaurants in Blankenstein…
Der Garten ist uralt. Er wurde 1808 vom Kommerzienrat Carl Friedrich Gethmann (1777–1865) „zur Freude und Erholung seiner Mitbürger und aller Besucher des Städtchens Blankenstein“ angelegt. Er gehörte zu den ersten öffentlichen Gärten in Deutschland, die jedem Bürger frei zugänglich waren. Frei zugänglich ist und war er immer – allerdings hatte man in den letzten Jahren vor der Sanierung nur bedingt Muße, durch das verwilderte Gelände zu spazieren. Jetzt werden die historischen Strukturen des Gartens wieder erlebbar, weil der Garten seit 2020 saniert wird. Mit 448.000 Euro aus dem EU-Fördertopf für die Entwicklung des ländlichen Raumes und mit Mitteln des Landes NRW wurde die Sanierung der Anlage gestartet. Hintergrund ist die IGA 2027 – die Internationale Gartenausstellung, die mit einer dezentralen Ausrichtung in die Metropole Ruhr kommt. Sichtbar wird sie in verschiedenen Städten an unterschiedlichen Orten und eben auch in Hattingen im Gethmannschen Garten.

(Blick ins Ruhrtal)
(Aussichtspunkt Belvedere: Blick ins Ruhrtal)
(Aussichtspunkt Belvedere)

Die Aussichtspunkte Friedrichsberg und Wilhelmshöhe (benannt nach den Söhnen von Gethmann) waren einmal durch eine Obstbaumallee miteinander verbunden. Im ersten Bauabschnitt wurde die Obstbaumallee dort, wo es möglich war, rekonstruiert: vor dem Friedrichsberg in Blickrichtung Wilhelmshöhe an der rechten Wegseite sowie auf beiden Wegseiten kurz vor der Wilhelmshöhe wurden alte Obstsorten von Äpfeln und Birnen angepflanzt. Nach historischem Vorbild wurden die Zugänge zu beiden Stellen wieder mit Hecke umrahmt. Am Rundweg der Wilhelmshöhe profitieren Reptilien von einer Trockenmauer aus Sandstein. Der Friedrichsberg wird über eine alte Bogenbrücke oder den Schneckengang erreicht. Neue Bänke auf dem Friedrichsberg gibt es schon wieder. Der Blick ins Ruhrtal ist wunderschön.
Wenn ihr dort spazieren geht, dann müsst ihr bedenken: Dieser Garten ist ein Denkmal. Weil das so ist, hat man versucht, Natur und Geschichte zusammen zu bringen. Das ist nicht so einfach, weil man eben nicht einfach irgendwas pflanzen kann. Man hat versucht, sich an historische Vorgaben zu halten und dafür musste man ziemlich viel recherchieren. Auch die alten Obstbaumsorten zu finden, war nicht einfach. Es gibt nun eine Insekten- und Streuobstwiese mit alten Apfel- und Birnbaumsorten. Bestehende Strukturen, wie die Kastanienlaube, die Rhododendronlaube oder das Mauerwerk blieben erhalten.
Das ehemals verwilderte Areal wieder in seine glanzvolle Zeit zurückführen ist das Ziel.Im Zuge des Naturschutzes wurden auch Flächen entsiegelt, was den Rückbau einzelner Elemente bedeutete. So fielen etwa die Tischtennisplatten unter den Blutbuchen weg. Der Park mit seinem wundervollen Aussichtspunkt Belvedere bietet verschiedene Spazierwege.

Zum einen kann man Richtung Welper laufen, zum anderen bis hinunter zur Ruhr. Aber: Es ist ziemlich steil, wenn man wieder hoch läuft. Belohnt wird man aber mit einem tollen Weg, der bis zum Museumsbahnhof Blankenstein führt oder auch zum Freibad – da kann man sich dann gleich abkühlen.

Also, auf nach Blankenstein und viel Spaß auf der Heimatexkursion wünschen euch Sandra und Anja

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